Eine Stellungnahme vom Team zu Körperlichkeit im Bewegungsraum – Stand Sommer 2023 Im Bewegungsraum gibt es viele Formate, bei denen (improvisierter) Körperkontakt eine wichtige Rolle spielt.
Häufiger und intensiver Körperkontakt ist für viele von uns nicht die Regel, in der Kontaktimprovisation und anderen Formen zeitgenössischen Tanzes aber Standard und Ausgangspunkt von vielen Prozessen. In diesem Kontext sind Fragen zu Sinnlichkeit und Sexualität unumgänglich; verschiedene Ansichten dazu werden in der Szene kontrovers diskutiert. Wir – das Organisationsteam vom Bewegungsraum e.V. – vertreten dazu folgende Haltung:
Wir verstehen viele der Formate im Bewegungsraum als Räume, um zu forschen und zu erkunden. Dabei gibt es oft auch Körperkontakt: tragen, fallen, reiben, streifen, sich verhuddeln, übereinanderrollen, und so weiter. All das verstehen wir als explizit nicht-sexualisiert - die offenen Angebote im Bewegungsraum sind keine sex-positiven Formate. Ausgangspunkt aller gemeinsamen Erkundungen mit Körperkontakt ist dieses Grundverständnis. Wir finden, so entsteht ein klarer Rahmen, der Raum für vertrauensvolle und spielerische Begegnung schafft.
Wir setzen voraus, dass die jeweiligen Kursleitungen dieses Verständnis mit uns teilen und stellen das sicher durch gezielten Austausch mit den Kursleitungen zu Beginn neuer Kurse. Wenn in Angeboten im Bewegungsraum andere Auffassungen von Sexualität und Bewegung praktiziert werden, so finden diese in klar abgegrenzten, eindeutig und transparent kommunizierten Workshop-Formaten statt. Diese Workshops bewerben wir in aller Regel nicht.
Dieser Text ist Ausdruck eines laufenden Austauschprozesses im Team, mit Kursbesuchenden und mit den Kursleitungen im Bewegungsraum. Wir sind stets offen für Anmerkungen, Fragen und Impulse zum Thema.